Häufig werden Patienten oder Patientinnen mit indirekt angefertigten Provisorien versorgt, für die keine dreimonatige Tragedauer vorgesehen ist.
Die Berechnung der Leistungen nach den Nrn. 7080 und 7090 GOZ setzt aber voraus, dass es sich bei dem festsitzenden laborgefertigten Provisorium um ein "Langzeitprovisorium" mit einer geplanten Tragezeit von mindestens drei Monaten handelt und eine Abdrucknahme (auch optoelektronisch) erfolgt.
Wie wird eine solche Leistung also korrekt berechnet?
Wird eine Tragezeit des festsitzenden laborgefertigten Provisoriums unter drei Monaten geplant, sind anstelle der Leistungen nach den Nrn. 7080 und 7090 GOZ die Leistungen im Analogverfahren gemäß § 6 Absatz 1 GOZ berechnungsfähig.
Beispiel:
Geb.-Nr. | Leistung | 2,3fach |
7080a | Indirekt angefertigtes Kurzzeitprovisorium (unter drei Monate Tragedauer), je Zahn oder Implantat gem. § 6.1 GOZ entsprechend GOZ-Nr. 7080 laborgefertigten Provisorium im indirekten Verfahren (Tragedauer mind. drei Monate) | 77,61 € |
| ggf. zzgl. | ||
| 7090a | Indirekt angefertigtes Kurzzeitprovisorium (unter drei Monate Tragedauer), je Brückenglied gem. § 6.1 GOZ entsprechend GOZ-Nr. 7090 laborgefertigtes Provisorium im indirekten Verfahren (Tragedauer mind. drei Monate) | 34,93 € |
Dies bestätigt auch die Bundeszahnärztekammer (BZÄK), die in ihrem „Katalog selbstständiger zahnärztlicher gemäß § 6 Abs. 1 GOZ analog zu berechnender Leistungen“ aufführt: Indirekt angefertigtes Kurzzeitprovisorium (unter drei Monate Tragedauer).
Wichtig:
Die konkrete gem. § 6.1 GOZ gleichwertige Leistung, die zur Analogberechnung genutzt wird, bleibt dem Behandler überlassen (AG Erlangen, Urteil vom 09.08.2000, Az.: 1 C 2158/99).
Lust auf viel mehr Infos rund um GOZ und BEB? Dann freue ich mich, Sie bald bei meinem aktuellen Intensiv-Seminar rund um die Privatabrechnung begrüßen zu dürfen:
